Tiere im NaturZoo Rheine
Bennett-Känguru
Macropus rufogriseus
Red-necked wallaby
Bennett wallabie
Verbreitung
Südost-Australien, Tasmanien
Lebensraum
offene Landschaften, Gebüsch, Waldgebiete
Fortpflanzung
Tragzeit 30 Tage, Beuteltragzeit 9 Monate, Säugezeit noch weitere 4 Monate; 1 Junges
Sozialverhalten
Bennett-Kängurus leben oft als Einzelgänger. In Gebieten mit günstigem Nahrungsangebot bilden sie lockere, größere Trupps oder feste Kleingruppen aus verwandten Weibchen, die von einzelnen Männchen aufgesucht werden.
Lebensalter
ca. 15 Jahre
Nahrung
Gräser, Kräuter, Blätter;
Im Zoo: Gras, Heu, Gemüse, Kaninchenpellets, Haferflocken, Zweige, Blätter
Besonderes
Bennett-Kängurus sind winterhart.
Beutelkinder
Nach einer sehr kurzen Tragzeit wird ein embryoartiges Jungtier geboren. Mit Hilfe des Geruchsinnes findet das Junge den Weg in den Beutel der Mutter. Dort saugt es sich an einer der vier Zitzen fest. Nach mehreren Monaten Säugezeit verlässt das Junge gelegentlich den Beutel um die Umgebung zu erkunden und feste Nahrung aufzunehmen. Bei Beunruhigung, zum Aufwärmen, Schlafen und Saugen kehrt es aber noch einige Zeit in den Beutel zurück.
Zwergotter oder Kurzkrallenotter
Aonyx cinereus
Asian small-clawed otter
Dwergotter
Verbreitung
Tropisches Asien von West-Indien bis Süd-China
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 2 Monate, 1 - 4 Junge, nicht saisonal
Sozialverhalten
Zwergotter sind die geselligste Otter-Art. Familienverbände können mehr als zehn Tiere umfassen.
Lebensalter
bis 15 Jahre
Nahrung
Krebstiere, Muscheln, andere wasserlebende Wirbellose, Fische.
Im Zoo: Fische, Shrimps, Hühnchenfleisch
Besonderes
Alle Otter haben ein besonders dichtes Fell mit bis zu 50.000 Haaren pro Quadratzentimeter. Das Fell und die darin eingeschlossene Luft sind wasserabweisend und isolierend und verhindern die Auskühlung des Körpers. Anders als Robben und Wale haben Otter keine dicke Fettschicht.
Der Name „Kurzkrallenotter“ deutet darauf hin, dass die Krallen zurückgebildet sind. An den Vorderfüßen gibt es auch keine Schwimmhäute. So können diese Otter gut mit den „Fingern“ greifen.
Otter markieren die Grenzen ihres Reviers mit Sekreten aus Analdrüsen. Über die Geruchsstoffe teilen sie Artgenossen Informationen über Gruppengröße und Fortpflanzungsbereitschaft mit. Einige Arten legen Toiletten an, die gleichzeitig auch als „Kommunikationszentrale“ dienen („Shit and greet“). Für menschliche Nasen ist der Geruch sehr streng, und wer diesbezüglich schon einmal Erfahrungen gemacht hat, erkennt darin auch die Verwandtschaft der Otter mit Mardern.
Chapman-Zebra
Equus quagga chapmani
Chapman´s zebra
Chapman-zebra
Verbreitung
südliches Afrika
Lebensraum
Savanne, Aktionsraum einige 1000 km²
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 11 Monate, 1 Junges
Sozialverhalten
Chapman-Zebras leben in Haremsverbänden. Die Stuten bleiben lebenslang zusammen und akzeptieren den Hengst als Leittier und Beschützer. Jungtiere beider Geschlechter verlassen die Familie vor der Geschlechtsreife.
Lebensalter
ca. 25 Jahre
Nahrung
Gräser, Kräuter
Im Zoo: Heu, Gras, Kraftfutter-Pellets
Besonderes
Zebras sind Fluchttiere, die auch als Zootiere bei der kleinsten Störung panisch reagieren und davon rennen. Sie wurden nicht wie die mit ihnen verwandten Pferde und Esel domestiziert.
Modische Streifen
Ob nun modern oder nicht, ob zur Tarnung vor Feinden oder zur Abwehr von lästigen Insekten: Warum Zebras gestreift sind, konnte nicht eindeutig geklärt werden. Anhand des Streifenmusters kann man jedenfalls nicht nur verschiedene Zebra-Arten unterscheiden - das Chapman-Zebra ist eine Unterart des Steppenzebras - sondern jedes Zebra hat eine unverwechselbare Zeichnung wie ein Fingerabdruck, woran sich die Familienmitglieder auch erkennen können.
Sumatra-Tiger
Panthera tigris sumatrae
Sumatran tiger
Sumatraanse tijger
Verbreitung
Sumatra
Lebensraum
Wälder und Buschdickichte
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 110 Tage, 2 - 3 Junge
Sozialverhalten
territorialer Einzelgänger; Junge werden vom Weibchen allein aufgezogen
Lebensalter
bis 20 Jahre
Nahrung
Wildschweine, Hirsche, Antilopen, kleinere Raubtiere, Nagetiere
Im Zoo: vorwiegend Rindfleisch, aber auch Hühner, Kaninchen und Ziegen, pro Tiger etwa 4 kg täglich
Besonderes
Sumatra-Tiger halten sich gerne in der Nähe von Gewässern auf. Sie sind gute Schwimmer und nehmen an heißen Tagen gerne ein kühles Bad.
Fast ausgerottet
Sumatra-Tiger sind von der Ausrottung bedroht. Durch die Trophäenjagd wurde ihre Zahl stark dezimiert. Heute stellen ihnen Wilderer nach, um verschiedene Körperteile für medizinische Zwecke zu missbrauchen. Ein weiteres Problem ist die Lebensraumzerstörung, wodurch es immer wieder zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung kommt. In Zoos gibt es ein Europäisches Erhaltungszucht-Programm (EEP) für diese Art.
Südamerikanischer Nasenbär
Nasua nasua
Ring-tailed coati
Rode neusbeer
Verbreitung
Südamerika
Lebensweise
Die tagaktiven Nasenbären durchstreifen als Sammler die Wälder. Sie haben einen ausgeprägten Geruchssinn und graben mit ihren langen Krallen nach Nahrung.
Fortpflanzung
Tragzeit 70 - 77 Tage, bis zu 8 Junge
Lebensalter
bis 15 Jahre
Nahrung
Allesfresser, hauptsächlich Wirbellose, aber auch Frösche, Eidechsen, kleine Nagetiere, Eier, Früchte
Im Zoo: Früchte, Gemüse, Eier, Küken, Hundekuchen, Mehlwürmer
Besonderes
Nasenbären stoßen Piepslaute aus, so genannte Stimmfühlungslaute, mit denen sie auf Wanderungen und während der Nahrungssuche ständig Kontakt untereinander halten.
Frauen-Bande
Die Weibchen bilden mit ihren Jungen stabile „Banden“ von 20 - 40 Tieren. Der Wohnbezirk einer Bande kann bis zu 50 ha groß sein. Nur während der Paarungszeit (Februar - März) dürfen die Männchen zur Gruppe. Danach werden sie von den Weibchen vertrieben und leben als Einzelgänger. Junge Männchen müssen im Alter von zwei Jahren die Familien-Bande verlassen.
Sitatunga-Antilope
Tragelaphus spekei
Sitatunga
Sitatoenga antilope
Verbreitung
mittleres Afrika
Lebensweise
Sitatungas leben im Sumpfwald, Schilfdschungel und auf waldigen Inseln in Flüssen und Seen. Sie sind gute Schwimmer. Ihr Fell ist leicht ölig und wasserabweisend. Bei Gefahr flüchten sie ins Wasser und tauchen bis auf die Nasenspitze unter.
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 8 Monate, 1 Junges
Sozialverhalten
leben paarweise oder in kleinen Haremsfamilien; Jungböcke werden vom Vater sehr lange geduldet
Lebensalter
über 15 Jahre
Nahrung
Wasser- und Sumpfpflanzen, Gras, Blätter
Im Zoo: Heu, Klee-Heu, belaubte Äste, Gemüse, Kraftfutter-Pellets
Bedrohung
Durch Wilderei und Trockenlegung der Sümpfe sind die Sitatungas vielerorts bedroht.
Starke Kerle
Bei den Sitatungas oder Sumpfantilopen unterscheiden sich die Böcke deutlich von den Weibchen. Die Böcke tragen starke Hörner, die fast einen Meter lang werden. Ihr Fell ist am Hals mähnenartig verlängert, die Fellgrundfarbe ist dunkelbraun. Die Weibchen sind hornlos, haben keine Mähne und ihr Fell ist rötlich braun. Die Männchen sind deutlich größer als die Weibchen.
Seehund
Phoca vitulina
Harbour seal, Common seal
Gewone zeehond
Verbreitung
Nordatlantik, Nordpazifik
Lebensraum
flach auslaufende Strände, Sandbänke, Schlickwatt, aber auch Felsküsten; häufig auch in der Nähe von Flussmündungen
Fortpflanzung
Tragzeit 11 Monate (davon zwei Monate Keimruhe), meist 1 Junges
Sozialverhalten
leben in kleinen Trupps ohne Sozialgefüge
Lebensalter
35 - 40 Jahre
Nahrung
Fische, Krebse, Tintenfische
Im Zoo: Hering, bis zu 5 kg täglich
Besonderes
Seehunde hören und sehen sehr gut. Der Geruchssinn ist nur schwach entwickelt. Hochentwickelt sind allerdings Tast- und Strömungssinn. Sie nehmen z.B. mit den Barthaaren veränderte Strömungsverhältnisse wahr, die durch Fischschwärme verursacht werden.
Heuler
Junge Seehunde werden gut entwickelt geboren und können direkt nach der Geburt schwimmen. Sie werden vier Wochen von der Mutter gesäugt. Da die Milch sehr eiweiß- und fetthaltig ist nehmen sie rasch an Gewicht zu. Durch Unwetter, Unglücksfälle oder störende Menschen kommt es vor, dass Mutter und Jungtier getrennt werden. Die verlassenen Jungen stoßen klagende Heulrufe aus, um den Kontakt zur Mutter wieder herzustellen. Diese Jungen nennt man „Heuler“.
Kuba-Baumratte
Capromys pilorides
Hutia-Conga, Cuban hutia
Cubaanse hutia
Verbreitung
Insel Kuba
Lebensraum
Wälder, auch Mangrovenwälder
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 4 Monate, 1 - 4 Junge
Sozialverhalten
wenig bekannt; paarweise, in kleinen Gruppen oder Familienverbänden lebend; Väter kümmern sich um die Jungen und beschützen sie
Lebensalter
bis 11 Jahre
Nahrung
Blätter, Rinde, Früchte
Im Zoo: Gemüse, Getreide, Kaninchenpellets, Zweige, Blätter
Bedrohung
Seit der Besiedlung der Insel sind die Kuba-Baumratten bedroht durch Bejagung, Waldrodung, durch Hunde und Katzen und durch Mungos, die zur Rattenbekämpfung eingeführt wurden. Viele verwandte Arten sind bereits ausgestorben.
Keine Ratten
Obwohl Kuba-Baumratten äußerlich Ratten ähneln, sind sie nicht mit ihnen, sondern mit Meerschweinchen und Maras verwandt. Junge Kuba-Baumratten sind Nestflüchter. Sie werden mit dichtem Fell geboren, können sehen, laufen und klettern. Teilweise sind auch die Zähne schon durchgebrochen, so dass sie bereits am dritten Tag feste Nahrung aufnehmen können.
Trampeltier
Camelus ferus f. bactrianus
Bactrian camel, Two-humped camel
Kameel
Verbreitung
Haustier; die Stammform lebt in Zentralasien.
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 13 Monate, 1 Junges
Sozialverhalten
Trampeltiere leben gesellig, meist ein Leithengst mit mehreren Stuten und Jungtieren. Junghengste, die vom Leithengst vertrieben wurden, leben als Einzelgänger oder in Hengstgruppen.
Lebensalter
über 25 Jahre
Nahrung
Gräser, Kräuter, Blätter
Im Zoo: Heu, Stroh, Pellets
Besonderes
Das Trampeltier wurde vor etwa 5000 Jahren domestiziert. Die Stammform ist das kleinere, aber äußerlich sehr ähnliche Wildkamel. Trampeltiere werden als Reit-, Zug-, und Lasttiere eingesetzt. Sie liefern Wolle, Leder, Fleisch und Milch. In baumlosen Gebieten wird ihr Kot getrocknet und als Brennmaterial genutzt.
Wüstenschiffe
Trampeltiere sind hervorragend an das Leben in der Wüste angepasst. Ihre breiten Füße mit den Schwielensohlen verhindern ein Einsinken im Wüstensand. Die schlitzförmigen Nasenlöcher können verschlossen werden und die dichte Behaarung in den Ohren hält den aufgewehten Sand fern. Außerdem sind Trampeltiere in der Lage 150 Liter Wasser auf einmal zu trinken und kommen dann mehrere Tage ohne zusätzliches Wasser aus.
Bartaffe oder Wanderu
Macaca silenus
Lion-tailed macaque
Leeuwenstaartmakaak, wanderoe
Verbreitung
südwestliches Indien
Lebensraum
Wälder
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 6 Monate, 1 Junges
Sozialverhalten
Bartaffen leben in Gruppen bestehend aus einem erwachsenen Mann und mehreren Weibchen mit Jungen. Weitere erwachsene Männer können am Rande solcher Gruppen leben.
Lebensalter
bis 30 Jahre
Nahrung
Früchte, Pflanzen, Insekten, Vögel, Eier
Im Zoo: Gemüse, Obst, Sämereien, Affenpellets, gekochte Eier, gekochtes Fleisch
Bedrohung
Weniger als 3000 Bartaffen leben in den Regenwäldern im südwestlichen Indien. Durch Lebensraumzerstörung sind Bartaffen gefährdet. Das Europäische Erhaltungszucht-Programm (EEP) koordiniert die Zucht in Zoos.
Berberaffe oder Magot
Macaca sylvanus
Barbary macaque
Berberaap
Verbreitung
Nordafrika, auf Gibraltar eingebürgert
Lebensraum
Bergwälder
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 6 Monate, 1 Junges, Paarungszeit saisonal; September bis Januar
Sozialverhalten
Horden bestehen aus mehreren Männchen und Weibchen.
Lebensalter
bis 30 Jahre
Nahrung
Kräuter, Gräser, Blätter, Knospen, Knollen, Pilze
Im Zoo: Gemüse, Salat, Sämereien, Affenpellets
Besonderes
Berberaffen sind winterhart.
Kinder stiften Frieden
Die dominanten Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen. Diese können sich also nie sicher sein, ob sie Väter bestimmter Kinder sind. So kümmern sich alle männlichen Tiere einer Horde um die Jungen. Diese dienen auch im Rang tiefstehenden Magot-Männern als „sozialer Schutzschild“ gegenüber ranghöheren Artgenossen. Treten Spannungen zwischen Tieren auf, wird oft ein „Lieblingsjungtier“ präsentiert und die Auseinandersetzung tritt in den Hintergrund.
Dschelada oder Blutbrustpavian
Theropithecus gelada
Gelada baboon
Gelada baviaan
Verbreitung
Hochland von Äthiopien
Lebensraum
Gebirgswiesen und Felsschluchten in ca. 3000 m Höhe
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 6 Monate, 1 Junges
Sozialverhalten
Dscheladas leben in Herden mit bis zu 200 Tieren. Diese setzen sich aus mehreren Harems- und Junggesellengruppen zusammen. Ein Harem besteht aus einem erwachsenen Mann und bis zu acht Weibchen mit Jungtieren. Die Weibchen bilden den festen Kern, der Mann hat unter anderem die Streitschlichtung und die Verteidigung zur Aufgabe.
Lebensalter
über 20 Jahre
Nahrung
überwiegend Gräser und ihre Samen, auch Wurzeln und Kräuter
Im Zoo: Gras, Heu, Heu-Pellets, Gemüse
Aussterbendes Bergvolk
Dscheladas sind durch menschliche Einflüsse in ihrem Herkunftsgebiet bedroht. Auch in Zoos sind Dscheladas nur selten zu sehen. Um den Bestand dieser Primaten zu sichern, arbeiten die europäischen Zoos in einem Europäischen Erhaltungszucht-Programm (EEP) zusammen, das ebenso wie das Internationale Zuchtbuch vom NaturZoo koordiniert wird.
Katta
Lemur catta
Ring-tailed lemur
Ringstaartmaki
Verbreitung
südwestliches Madagaskar
Lebensraum
Trockenwald, Galeriewald
Fortpflanzung
Tragzeit 135 Tage, 1 - 2 Junge
Sozialverhalten
Mehrere Männchen und Weibchen leben in Gruppen von bis zu 20 Tieren.
Lebensalter
Bis 20 Jahre
Nahrung
Früchte, Blätter, Knospen, Kräuter
Im Zoo: Gemüse, Zweige, Blätter, Kräuter
Besonderheiten
Kattas sind Lemuren, die zu den Halbaffen gehören. Lemuren kommen nur auf Madagaskar vor und sind eine sehr ursprüngliche Affenfamilie. Halbaffen besitzen noch Merkmale von Vorfahren der Primaten, wie z.B. ein fuchsähnliches Gesicht und einen feuchten Nasenspiegel.
Frauen an die Macht
In einer Katta-Gruppe haben die weiblichen Tiere die führende Rolle inne. Beide Geschlechter haben eine eigene Rangordnung. Diese zeigt sich z. B. am Futterplatz oder bei der Partnerwahl. Bei den täglichen Wanderungen befinden sich die Weibchen mit den Jungtieren in der Mitte des Trupps. Sie werden von den männlichen und jugendlichen Tieren zum Schutz eingerahmt.
Liszt-Äffchen
Saguinus oedipus
Cotton-top tamarin
Pinché-aapje
Verbreitung
nordwestliches Kolumbien
Lebensraum
Regenwald
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 5 Monate, 2 Junge
Sozialverhalten
Familienverbände, bestehend aus einem sich fortpflanzenden Paar und seinen Jungen aller Altersstufen.
Lebensalter
über 10 Jahre
Nahrung
Früchte, Insekten, Reptilien, Kleinsäuger
Im Zoo: Obst, Gemüse, Mehlwürmer, Heuschrecken
Bedrohung
Durch Lebensraumzerstörung ist der Bestand in ihrer Heimat bedroht. In Zoos werden sie häufig gehalten und in einem Europäischen Erhaltungszucht-Programm (EEP) koordiniert.
Mutterfreuden - Vaterpflichten
Bei der Aufzucht der Jungtiere hilft die ganze Familie mit. Um das Muttertier zu entlasten, werden die Neugeborenen meistens von älteren Geschwistern und vom Vater umher getragen. Nur zum Säugen kommen sie zur Mutter.
Roter Vari
Varecia rubra
Red ruffed lemur
Rode vari
Verbreitung
Halbinsel Masoala im Nordosten Madagaskars
Lebensraum
Regenwald des Küsten- und Berglandes
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 100 Tage, 1 - 5 Junge
Sozialverhalten
Sie leben paarweise oder in kleinen Gruppen bis zu fünf Tieren.
Lebensalter
über 20 Jahre
Nahrung
Früchte, Blüten, Blätter
Im Zoo: Gemüse, Obst, Blätter
Bedrohung
Varis sind in ihrer Heimat durch Lebensraumzerstörung (Rodung der Wälder) und Bejagung sehr gefährdet. Die Zoos arbeiten im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszucht-Programms (EEP) zusammen.
Unheimliche Totengeister
Varis gehören zu den größten der heute noch lebenden Lemuren. Das sind Halbaffen, die ausschließlich auf Madagaskar vorkommen. Lemuren hießen bei den Römern die Totengeister. An diese fühlten sich die ersten Naturforscher auf Madagaskar erinnert, wenn sie die unheimlich anmutenden Rufe der Halbaffen zum ersten Mal hörten.
Schwarzweißer Vari
Varecia variegata
Black and white ruffed lemur
Zwart-witte vari
Verbreitung
östliches Madagaskar
Lebensraum
Regenwald des Küsten- und Berglandes
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 100 Tage, 1 - 5 Junge
Sozialverhalten
Sie leben paarweise oder in kleinen Gruppen von bis zu fünf Tieren.
Lebensalter
über 20 Jahre
Nahrung
Früchte, Blüten, Blätter
Im Zoo: Gemüse, Obst, Blätter
Bedrohung
Varis sind in ihrer Heimat durch Lebensraumzerstörung (Rodung der Wälder) und Bejagung sehr gefährdet. Die Zoos arbeiten im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszucht-Programms (EEP) zusammen.
Tarnender Regenmantel
An ihren Lebensraum, den Regenwald, sind die Tiere durch ihr sehr dichtes Haarkleid gut angepasst. Starke Regengüsse können sie nicht durchnässen. Das schwarzweiße Fell tarnt die Tiere im sonnendurchfluteten Blattwerk der Baumkronen und macht sie fast unsichtbar.
Weißhandgibbon
Hylobates lar
White-handed gibbon
Withandgibbon
Verbreitung
Südwest-China, malaiische Halbinsel, Nordsumatra
Lebensraum
Regenwälder
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 7 Monate, 1 Junges, Säugezeit fast 2 Jahre
Sozialverhalten
Gibbons leben in Familienverbänden, die aus dem Elternpaar und mehreren, noch nicht geschlechtsreifen Jungtieren bestehen. Der laute Gesang dient der Kennzeichnung eines Reviers und der Mitteilung über den Standort an andere Gibbons.
Lebensalter
30 Jahre, im Zoo über 40 Jahre
Nahrung
Früchte, Blüten, Blätter, gelegentlich Wirbellose und kleine Wirbeltiere
Im Zoo: Obst, Gemüse, Salat, Eier, gekochtes Rindfleisch, Eintagsküken
Trapezkünstler in den Baumkronen
Nur wenige Tiere übertreffen die Gibbons in ihrer Gewandtheit bei der Fortbewegung in den Baumkronen. Die Daumen sind weit nach hinten angesetzt. Dadurch sind die Hände kaum noch zum Greifen geeignet. Beim schnellen Schwinghangeln in den Bäumen werden sie wie Haken genutzt.
Weißstorch
Ciconia ciconia
White stork
Ooievaar
Verbreitung
Europa, Nordafrika, Westasien; Überwinterung in Afrika
Lebensraum
natürliche Wiesenlandschaften, Feuchtwiesen
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 32 Tage, 3 - 6 Küken
Sozialverhalten
Störche gehen eine Saisonehe ein und ziehen gemeinsam den Nachwuchs auf.
Lebensalter
um 20 Jahre
Nahrung
Wirbellose, Fische, Amphibien, kleine Säugetiere
Im Zoo: Eintagsküken, Fische, Mäuse, Hundekuchen
Bedrohung
An vielen Stellen durch menschliche Einflüsse selten geworden, jedoch anpassungsfähig, wenn genügend Nahrung vorhanden ist.
Geliebt und getötet
„Meister Adebar“ ist einer der beliebtesten Vögel. Märchen und Aberglaube ranken sich um Störche. Darstellungen von Störchen finden sich auf Wappen und als Symbole von Naturschutzorganisationen. Trotzdem macht der Mensch ihnen das Leben schwer. Vor allem in Vorderasien und Nordafrika, aber auch in Südeuropa, werden Störche auf dem Zug als Jagdwild abgeschossen.
Waldrapp oder Schopfibis
Geronticus eremita
Northern bald ibis, Waldrapp ibis
Noordelijke kaalkop ibis
Verbreitung
Marokko, Türkei, Vorderasien
Lebensraum
Weiden, abgeerntete Felder, Moore Feuchtflächen, nistet in Felsnischen
Fortpflanzung
Brutzeit 28 Tage, 3 - 4 Küken
Sozialverhalten
sehr gesellig, bildet Kolonien von dreißig bis über hundert Exemplaren
Lebensalter
über 20 Jahre
Nahrung
Insekten, Spinnen, Würmer, Schnecken, Fische, Amphibien, kl. Säugetiere, Reptilien, Beeren
Im Zoo: Insektenfutter, Pellets, Garnelen, Hackfleisch, Obst
Besonderes
Der Waldrapp war vermutlich Vorbild für verschiedene venezianische Masken mit langen Nasen und Federschopf.
Verehrt und verfolgt
Ursprünglich war der Waldrapp von Mitteleuropa über den Nahen Osten bis nach Nordafrika verbreitet. Einerseits als Frühlingsbote und als Allahs Führer für Mekkapilger verehrt, wurde er andererseits durch Bejagung und Nestplünderung, aber auch durch Klimaveränderung, Lebensraumzerstörung und Pestizideinsatz fast ausgerottet. Heute leben nur noch Restkolonien. Durch mehrere Auswilderungsprojekte mit Zoonachzuchten (EEP) versucht man den Waldrapp in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet wieder anzusiedeln.
Uhu
Bubo bubo
Eurasian eagle owl
Oehoe
Verbreitung
Europa; Unterarten in Nordafrika und Asien
Lebensraum
Wälder, Schluchten; in Verbindung mit offenen Landschaften
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 35 Tage, 2 - 5 Küken
Sozialverhalten
leben paarweise in einer Dauerehe
Lebensalter
über 20 Jahre
Nahrung
Säugetiere bis Hasengröße, Vögel;
im Zoo: Ratten, Mäuse, Eintagsküken
Bedrohung
Der Uhu war 1965 durch Bejagung und Lebensraumveränderungen in Deutschland fast ausgerottet. Durch strenge Schutzmaßnahmen und Auswilderung von Zoonachzuchten hat sich der Bestand erholt. Zurzeit gibt es wieder mehrere hundert Brutpaare im Freiland.
Nachtjäger
Die großen Augen der Eulen sind hervorragende Nachtsichtgeräte. Noch besser können sie sich bei der Jagd mit ihrem feinen Gehör orientieren. Die „Federohren“ des Uhus und anderer Eulen haben aber nichts mit dem Gehör zu tun. Sie sind nur „Schmuck“. Das weiche Gefieder erlaubt den Eulen einen lautlosen Flug, und die spitzen Krallen sind wirksame Waffen. So sind Eulen perfekt ausgerüstete Nachtjäger.
Textor-Weber
Textor cucullatus
Village weaver
Grote textorwever
Verbreitung
Afrika südlich der Sahara
Lebensraum
Textor-Weber besiedeln Savannen, Randbereiche von Wäldern, landwirtschaftlichen Anbauflächen und Dörfern. Daher werden sie auch Dorfweber genannt.
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 14 Tage, 1 - 2 Küken
Sozialverhalten
Textor-Weber sind lebhafte und lautstarke Koloniebrüter. Eine Kolonie kann aus mehreren hundert Vögeln bestehen.
Lebensalter
über 10 Jahre
Nahrung
Sämereien, Insekten und ihre Larven, Obst
Im Zoo: gekeimte Sämereien, Hirse, getrocknete Insekten, Mehlwürmer, gekochtes Ei, Obst, Salat
Ein Haus für die Braut
Die männlichen Textor-Weber bauen oft vier bis fünf Nester um ein Weibchen zu beeindrucken. Das Weibchen inspiziert alle Nester. Wenn ihr eins zusagt, polstert sie es mit Federn aus und beginnt mit der Brut. Die übrigen Nester werden vom Weibchen zerstört oder dienen als Schlafnester. Das Männchen beteiligt sich weder an der Brut noch an der Aufzucht der Küken. Es beginnt neue Nester zu bauen, um das nächste Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. So kann sich ein männlicher Textor-Weber in einer Saison mit bis zu fünf Weibchen fortpflanzen.
Säbelschnäbler
Recurvirostra avosetta
Pied avocet
Kluut
Verbreitung
Europa, Asien, Afrika
Lebensraum
seichte, schlammige Ufer entlang der Küste und an Salzseen im Binnenland; brütet gerne in Salzwiesen oder verlandeten Küstenstreifen
Fortpflanzung
Brutzeit 24 - 26 Tage, 1 - 4 Küken
Sozialverhalten
Der Säbelschnäbler lebt gesellig in kleineren Kolonien. Er hält sich häufig auch in der Nähe von Möwen und anderen Strandvögeln auf.
Lebensalter
über 15 Jahre
Nahrung
Würmer, Insekten und ihre Larven, Weichtiere, Krebse, kleine Fische
Im Zoo: Weichfutter aus Insekten, Garnelen, kleine Fische
Schlickrührer
Säbelschnäbler „säbeln“ und „rühren“ mit ihrem hochspezialisierten, nach oben gebogenen Schnabel durch das Wasser und die oberen Schlickschichten. Mit Hilfe der Tastzellen in der Schnabelspitze finden sie ihre Beutetierchen. Nach mehrmaligem seitlichen Pendeln heben sie den Kopf um die Nahrung hinunterzuschlucken. Säbelschnäbler gehen entweder alleine auf Nahrungssuche oder auch in Gruppen, indem sie eine „Treiberkette“ bilden und sich so flüchtende Beutetiere gegenseitig zutreiben.
Roter Sichler
Eudocimus ruber
Scarlet ibis
Rode ibis
Verbreitung
Mittel- und nördliches Südamerika
Lebensraum
Feuchtgebiete, Mangrovenwälder, Lagunen, Flussmündungen
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 22 Tage, 2 - 3 Küken
Sozialverhalten
Rote Sichler leben sehr gesellig und bilden große Brutkolonien, oft zusammen mit Reihern und Löfflern.
Lebensalter
über 20 Jahre
Nahrung
Krebse, Muscheln, Schnecken, Würmer Insekten, kleine Fische, Amphibien
Im Zoo: Stinte, Garnelen, Hundekuchen, getrocknete Insekten
Besonderes
Während der Brutzeit färbt sich der sonst hornfarbene Schnabel der erwachsenen Roten Sichler schwarz.
Immer rot?
Die Jungvögel der Roten Sichler sind gut getarnt, sie tragen ein schmutzig-braunes Gefieder. Erst mit dem Gefiederwechsel im zweiten Lebensjahr beginnen sie sich rot zu färben. Der Farbstoff, der in die Federn eingelagert wird, wird mit der natürlichen Nahrung, z.B. mit kleinen roten Krebsen, aufgenommen. Im Zoo kann die rote Gefiederfarbe nur durch Zusatz von Farbstoffen erhalten werden.
Rosa Löffler
Ajaia ajaja
Roseate spoonbill
Roze lepelaar
Verbreitung
Mittel- und Südamerika, Florida
Lebensraum
Sümpfe, Feuchtgebiete, Mangrovenwälder
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 22 Tage, 2 - 4 Küken
Sozialverhalten
brütet in großen Kolonien, oft auch in Gemeinschaft mit Ibissen und Reihern; Nahrungssuche in kleinen Gruppen; Paare bleiben während mindestens einer Brutzeit zusammen
Lebensalter
bis 20 Jahre
Nahrung
Wasserschnecken, Muscheln, Würmer, andere Wirbellose, kleine Fische
Im Zoo: Stinte, Garnelen, Hundekuchen, getrocknete Insekten
Bedrohung
Nicht unmittelbar bedroht.
Löffler an der Nordsee
Ein naher Verwandter des Rosa Löfflers, der Europäische Löffler, ist Brutvogel auf der niederländischen Insel Texel. Auch auf der ostfriesischen Insel Juist ist er in den vergangenen Jahren gesichtet worden. Der namengebende Schnabel ist eine Anpassung an die Nahrungsaufnahme. Insbesondere an den Rändern des „Löffels“ sitzen Tastzellen, mit denen Kleintiere im Schlamm gefunden werden.
Kampfläufer
Philomachus pugnax
Ruff
Kemphaan
Verbreitung
Nordeuropa, Sibirien; Überwinterung in Afrika und Südasien
Lebensraum
Tundralandschaften, Moore, Feuchtwiesen, Felder und gepflügte Äcker
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 22 Tage, 2 - 4 Küken
Sozialverhalten
Die Kampfläuferhenne kümmert sich alleine um Brut und Betreuung der Küken, die als Nestflüchter mit drei Wochen bereits selbständig sind.
Lebensalter
bis 17 Jahre
Nahrung
Insekten, Würmer, kleine Weichtiere, Sämereien, Beeren
Bedrohung
In vielen Gebieten aufgrund von Lebensraumzerstörung durch intensive Landwirtschaft und Trockenlegung von Feuchtgebieten selten geworden.
Aufgeplusterte Männer
Die deutlich größeren Kampfläufermännchen tragen von April bis Juni ein Prachtkleid. Es bilden sich Gesichtswarzen und Federkragen in verschiedenen Farbvariationen aus. Die Hähne versammeln sich jedes Frühjahr auf den gleichen Plätzen, so genannten Balzarenen. Hier führen sie mit ihren aufgestellten Schmuckfedern Scheingefechte aus. So versuchen sie möglichst viele Weibchen zu beeindrucken. Die Weibchen wählen dann die Männchen aus, mit denen sie sich paaren wollen.
Inka-Seeschwalbe
Larosterna inca
Inca tern
Inca stern
Verbreitung
Westküste Südamerikas
Lebensraum
Klippenküsten
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 25 Tage, 1 - 2 Küken, beiden Eltern betreuen die Küken
Sozialverhalten
Inka-Seeschwalben leben in großen Kolonien, in denen Paare mindestens eine Brutsaison zusammenbleiben. Sie zeigen ausgeprägtes Balz- und Paarbindungsverhalten mit keckernden Lauten und auffälligen Körperbewegungen (Aufrichten und Strecken).
Lebensalter
bis 20 Jahre
Nahrung
kleine Fische, Krebstiere und andere Wirbellose
Im Zoo: Sprotten und Stinte mit Vitamin- und Mineralstoff-Zusätzen, Mehlwürmer und weitere Insekten
Vogel WG mit Meerblick
An Meeresküsten bilden sich oft große gemischte Vogelkolonien. So leben in Gemeinschaft mit den Inka-Seeschwalben u.a. Humboldt-Pinguine, Meerespelikane, Tölpel und Kormorane. Solche Wohngemeinschaften sind „starke Gesellschaften“, in denen das Einzeltier Schutz vor Feinden findet. Auch um das Futter gibt es keinen Streit, denn jeder hat eigene Nahrungsvorlieben.
Humboldt-Pinguin
Spheniscus humboldti
Humboldt penguin
Humboldt pinguin
Verbreitung
Westküste Südamerikas
Lebensraum
Stein- und Sandküsten, Küstenwüste
Fortpflanzung
Brutzeit 40 Tage, 2 Küken
Sozialverhalten
leben in großen Kolonien, in denen Paare mindestens eine Brutsaison zusammenbleiben
Lebensalter
ca. 20 Jahre, im Zoo über 30 Jahre
Nahrung
Sardinen und andere Fische
Im Zoo: Heringe, Sprotten. Ein ausgewachsener Pinguin frisst ca. 250 g Fisch pro Tag.
Bedrohung
Von der Ausrottung bedroht wegen Überfischung und Zerstörung der Nistplätze durch Düngerabbau (Guano ist Vogelkot). In Zoos gibt es ein Europäisches Erhaltungszucht-Programm (EEP) für diese Art.
Pinguine brüten in der Wüste
Nur die wenigsten der 17 Pinguin-Arten leben im ewigen Eis und Schnee der Antarktis. Die meisten Arten sind kalten Meeresströmungen gefolgt, die entlang subtropischer und tropischer Küsten verlaufen. Das Klima ist dort trocken-heiß, die Landschaft ist wüstenartig. Bei anhaltend tiefen Frosttemperaturen müssen im Zoo die Humboldt-Pinguine in einen beheizten Innenraum, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.
Emu
Dromaius novaehollandiae
Emu
Emoe
Verbreitung
Australien
Lebensraum
Buschwald, Halbwüsten
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 55 Tage, bis 10 Küken
Sozialverhalten
leben in kleineren Gruppen, zur Brutzeit eher paarweise; Hahn und Henne unterscheiden sich äußerlich nicht
Lebensalter
über 20 Jahre, im Zoo über 30 Jahre
Nahrung
Früchte, Blätter, Sämereien, Kleintiere
Im Zoo: Gemüse, Obst, Brotwürfel, Getreidekörner, gekochtes Ei
Besonderes
Emus sind schnelle Läufer, die bis zu 50 km/h erreichen. Mit ihren kräftigen Beinen können sie sich durch Tritte verteidigen; mit den starken Krallen an den Zehen können dabei Verletzungen verursacht werden.
Alleinerziehende Väter
Bei den Emus brüten die Männchen auf bis zu 10 dunkelgrünen Eiern. In dieser Zeit nehmen sie nur wenig Nahrung zu sich. Auch das Führen und Verteidigen der anfänglich gestreiften Jungen ist alleine Sache der Väter. Andere Emus werden dann wie Feinde aggressiv angegriffen.
Chile-Flamingo
Phoenicopterus chilensis
Chilean flamingo
Chileense flamingo
Verbreitung
westliches und südliches Südamerika
Lebensraum
Salzseen im Hochland
Fortpflanzung
Als Nistunterlage wird ein Schlammkegel gebaut. Es wird nur ein Ei gelegt, das beide Elternvögel 28 Tage lang bebrüten. Sie ziehen das Küken gemeinsam auf und füttern es mit einer sehr nahrhaften, im Kropf produzierten Flüssigkeit, die auch Blutkörperchen enthält.
Sozialverhalten
leben in sehr großen Kolonien, in denen Paare mindestens eine Brutsaison zusammenbleiben
Lebensalter
bis 50 Jahre
Nahrung
Wasserplankton: Krebse und andere Wirbellose, Algen
Im Zoo: spezielles Flamingofutter, das u.a. aus Getreide, Soja, Garnelen, Fisch- und Algenmehl besteht
Karottenkinder
Die rosa Gefiederfarbe der Flamingos entsteht durch die Einlagerung von roten Farbstoffen (Carotinoiden), die mit der Nahrung, z.B. mit kleinen Krebsen und Algen, aufgenommen werden. Im Zoo erhalten die Flamingos deshalb Paprikapulver als Futterzusatz. Der Farbstoff ist auch in Karotten enthalten, weshalb Kleinkinder, die viel Möhrensaft trinken, eine typische orange-bräunliche Hautfarbe bekommen.
Bali-Star
Leucopsar rothschildi
Bali mynah
Balispreeuw
Verbreitung
Insel Bali
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 14 Tage, brütet in Baumhöhlen, Nestlingszeit ca. 22 Tage, 1-5 Küken
Lebensalter
ca. 10 Jahre im Freiland; in menschlicher Obhut bis 20 Jahre
Nahrung
Insekten, andere Wirbellose, Früchte
Im Zoo: getrocknete und lebende Insekten, gekochtes Ei, kleingeschnittenes Obst
Bedrohung
Der Bali-Star gehört zu den seltensten Tierarten der Erde. Bedrohung durch Lebensraumzerstörung und Fang für den Handel. Im Freiland leben nur Tiere, die aus Zoo-Nachzuchten wiederangesiedelt wurden. Die Zoos arbeiten in einem Europäischen Erhaltungszucht-Programm (EEP) zusammen, um den Bali-Star vor der Ausrottung zu bewahren. In Menschenobhut leben rund 1000 Bali-Stare.
Weiße Friedensfahne?
Wenn Bali-Stare weiß sehen, dann sehen sie rot! Sie dulden keine Rivalen in ihren Revieren. Ihre Aggression kann so weit gehen, dass sie nicht nur ihre Artgenossen angreifen, sondern auch andere weiß befiederte Vögel. Deshalb kann man sie in Zoos nur in Gemeinschaft mit bunt gefärbten Vogelarten halten. Mit denen leben sie friedlich zusammen.
Schwarzstorch
Ciconia nigra
Black stork
Zwarte ooievaar
Verbreitung
Europa, Asien; Überwinterung in Afrika und Südasien; Dauervorkommen in Portugal, Spanien und Südafrika
Lebensraum
wasserreiche Laub- und Mischwälder
Fortpflanzung
Brutzeit ca. 30 Tage, 3 - 5 Küken
Sozialverhalten
zur Brutzeit paarweise und territorial Lebensalter um 20 Jahre
Nahrung
Amphibien, Fische, Mäuse, Wirbellose
Im Zoo: Fische, Garnelen Eintagsküken, Mäuse, Hundekuchen, Insektenfutter
Besonderes
Seit dem Mittelalter bis heute gilt der Schwarzstorch in manchen Regionen als Gegenspieler des verehrten Weißstorchs. Er wird mit Unheil, Krankheit und Krieg in Verbindung gebracht.
Unbekannter Verwandter
Der Schwarzstorch ist im Gegensatz zum nahe verwandten Weißstorch relativ unbekannt. Er brütet in Wäldern und geht auch hier auf Nahrungssuche. Da er zur Brutzeit streng territorial ist, bilden sich keine größeren Kolonien wie beim Weißstorch. Im Gegensatz zum Weißstorch, der keine Gesangsstimme hat, verfügt der Schwarzstorch über ein Repertoire an Rufen und Pfeiflauten.
Lippenbär
Melursus ursinus
Sloth bear
Lippenbeer
Verbreitung
Nepal, Indien und Sri Lanka
Lebensraum
Monsunwälder, Waldränder, Dornbusch
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 7 Monate, 1 - 2 Junge
Sozialverhalten
Einzelgänger mit festem Revier
Lebensalter
über 25 Jahre
Nahrung
Wirbellose, besonders Ameisen und Termiten, Honig, Früchte, Beeren, Aas, selten Wirbeltiere
Im Zoo: Obst, Milchsuppe, Hundefutter, Insektenfutter, Mehlwürmer
Bedrohung
Da die Lippenbären durch Lebensraumzerstörung, Bejagung für medizinische Zwecke, Fang und Zähmung von Jungen („Tanzbär“) und durch Konflikte mit der wachsenden Bevölkerung stark bedroht sind, gibt es ein Europäisches Erhaltungszucht-Programm (EEP).
Staubsauger und Pusterohr
Mit den kräftigen Krallen öffnen Lippenbären Ameisenhaufen und Termitenhügel. Die langgezogene Schnauze mit der verlängerten Unterlippe lässt sich zusammen mit der langen Zunge zu einer Röhre umwandeln. Dann atmet der Lippenbär aus, um den Staub von den Insekten zu pusten. Danach verschließt er die Nasenlöcher und atmet ein, um die Insekten wie mit einem Staubsauger aufzusaugen. Lippenbären besitzen keine oberen Schneidezähne, so dass sich entlang dem Gaumen eine „Saugröhre“ bildet.
Goldschakal
Canis aureus
Golden jackal
Gewone jakhals, Goudjakhals
Verbreitung
Südeuropa, Nord- und Ostafrika, Arabische Halbinsel, Südasien
Lebensraum
Savanne, Halbwüste, Waldränder
Fortpflanzung
Tragzeit ca. 63 Tage, meist 3-6 Junge
Sozialverhalten
Goldschakale leben paarweise und zeigen durch gegenseitiges Kraulen und gemeinsames Heulen enge Verbundenheit. Sie sind aber auch im Familienverband von 6-8 Tieren verträglich.
Lebensalter
bis 15 Jahre
Nahrung
Wirbellose, kleine Wirbeltiere, Aas, Eier, Früchte
Im Zoo: Rindfleisch, Kaninchen, Nagetiere, Eintagsküken, Eier, Obst, Gemüse, Hundefutter
Göttlicher Schakal, Totengräber, Seelenführer
Anubis, der ägyptische Gott der Einbalsamierer und Beschützer der Toten, wird als liegender Schakal oder als Mensch mit Schakalkopf dargestellt. Vorbild hierfür war der Goldschakal. Der Schakal galt als heiliges Tier. Er trieb sich als Aasfresser oft im Bereich der Gräber und Mumifizierungsstätten herum. Dies veranlasste die Ägypter ihm die Sorge um die Toten anzuvertrauen. In der Mythologie glaubte man, dass die Seele von einem Hundeartigen in das Land der Toten geführt wird.
Trompeterhornvogel
Bycanistes bucinator
Trumpeter hornbill
Trompetneushoornvogel
Verbreitung
südliches Ostafrika Lebensraum Galeriewälder, Bergwälder
Fortpflanzung
Brutzeit 28 Tage, 2 - 4 Küken, Junge mit ca. 50 Tagen flügge
Sozialverhalten
Trompeterhornvögel leben paarweise. Außerhalb der Brutzeit bilden sie Schlafgemeinschaften von über 200 Tieren, die aus einem Umkreis von mehr als 15 km zusammenfinden.
Lebensalter
bis 20 Jahre
Nahrung
Früchte und Beeren, Insekten und andere Wirbellose, kleine Wirbeltiere
Im Zoo: Obst, getrocknete und lebende Insekten, Hackfleisch, gekochtes Ei
Zugemauertes Kinderzimmer
Die meisten Hornvögel verschließen den Eingang zu ihrer Bruthöhle im Baumstamm mit Lehm, Kot, Futterresten und Speichel. Beide Eltern beteiligen sich daran. Wenn nur noch ein Spalt offen ist, schlüpft das Weibchen in die Höhle, und das Männchen verkleinert nochmals die Öffnung. Während der gesamten Brutzeit und nach dem Schlupf der Jungen versorgt das Männchen durch diese Öffnung seine Familie mit Futter. Das Weibchen verlässt mit dem Nachwuchs das sichere Kinderzimmer erst, wenn die Jungen flügge sind.