Zwar ist der NaturZoo bekannt für seine kopfstarken Tiergruppen – z.B. 200 Webervögel, 93 Flamingos, 74 Dscheladas, 41 Kampfläufer, 40 Seeschwalben -, aber im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von Neuzugängen, die die Zahlen spürbar nach oben veränderten. Dies sind vor allem Fische und Wirbellose sowie einige Reptilien und Amphibien, die zum Teil für die Zoobesucher noch gar nicht zu sehen sind. Sie warten noch hinter den Kulissen auf die Fertigstellung einer Terrarien-Abteilung in der neuen Zooschule, in die sie zur Veranschaulichung des Themas „Artenvielfalt“ bis zum Frühjahr einziehen werden.
Das Aquarium im Vogelhaus wurde neu eingerichtet für Panda-Saugbarben und Regenbogenfische: Zwei neue Arten und 87 Individuen mehr im Tierbestand. „Wir zählen auch die kleinen Tiere so genau wie möglich“ erklärt Zoodirektor Achim Johann. „Es liegt uns daran zu überprüfen und darzustellen, dass wir all unsere Tiere nachhaltig pflegen und präsentieren. Also geben wir gleiches Augenmerk den Fischen wie den Tigern.“
So hat sich bei der Inventur gezeigt, dass sich die 43 u.a. aus dem Tierpark Bochum angekommenen Regenbogenfische schon im ersten Jahr auf 70 vermehrt haben.
Kurator Nicolas Brüning überträgt all die Zahlen und Ereignisse in die Tierdatenbank ZIMS, die global vernetzt ist und Grundlage für Zuchtbücher und Zuchtprogramme ist. Hier ergänzt er dann noch mehr Zahlen, zum Beispiel die individuellen Ringnummern der Vögel oder Chip-Nummern bei den Säugetieren.
Schließlich stellt sich dann der „tierische Jahresbericht“ dar, in dem die Zu- und Abgänge, Geburten und Todesfälle erfasst sind.
So wurde durch den Beutezug eines Iltisses die Präriehund-Kolonie ganz ausgelöscht, während die nach einer Unterbrechung von 14 Jahren wieder erfolgte Nachzucht bei den Flamingos für ein Anwachsen der Kolonie um 8 Tiere sorgte.
Es wird also viel gezählt und abgeglichen bei einer Tierinventur, aber nur gelegentlich einmal gemessen. Dies kann aber doch einmal hilfreich sein, um Fragen der Zoobesucher zu beantworten, z.B. wie lange es dauert, bis eine Riesenschnecke ausgewachsen ist. Eine Anfang des Jahres geschlüpfte Achat-Schnecke hat es bis zum Jahresende tatsächlich auf 14 cm Hauslänge geschafft. Das Anlegen eines Zollstocks lässt „Tailor“ nicht zu, aber auch ohne Maßeinheit ist es für jeden erkennbar, dass er sich in derselben Zeit von einem kaninchengroßen Welpen zu einem stattlichen Tiger-Kater entwickelt hat.
In der Summe bleibt festzustellen: Ein Jahr mit vielen tierischen Veränderungen und dem artenreichsten und kopfstärksten Tierbestand in der in der Geschichte des NaturZoos.